Unser neues Verhältnis zum Tier
Ein Plädoyer für ein faires, partnerschaftliches und kultiviertes Verhältnis zu den Tieren.
von Ueli Hurter, 12.6.2020
„Wir sind so ungerecht, so unmenschlich mit den Tieren in unserer Zivilisation, dass eine Art Reaktion von den Tieren kommt, eine Art Strafe für ein unmoralisches Verhalten den Tieren gegenüber.“ Doch ohne Tierhaltung könne der Mensch nicht sesshaft auf der Erde leben.
Doch man könne jetzt überreagieren und die Tiere ganz für sich lassen, denn man habe überhaupt kein Recht, die Naturgeschöpfe wie seit Jahrtausenden als Nutztiere in der Landwirtschaft zu halten und sich entsprechend von ihren Produkten zu ernähren.
„Wir können es aber wissenschaftlich belegen, dass die Integration der Tiere, insbesondere der Wiederkäuer, die das Rauhfutter verdauen können und daraus ihren Mist machen, eigentlich eine absolute Notwendigkeit für die langfristige Bodenfruchtbarkeit ist und damit für eine nachhaltige Bewirtschaftung unseres Planeten. Auf Augenhöhe mit den Tieren zu sein hat die Möglichkeit, dass ich mich einerseits über das Tier stellen kann, das muss nicht ein Ausnützen sein. Andererseits besteht auch die Möglichkeit zu sagen: das Tier steht ja über mir, es kann ja viel mehr als wir Menschen. Jedes Tier kann dasjenige, wofür es spezialisiert ist, unwahrscheinlich viel besser als wir Menschen.
Ohne die Tiere könnten wir auf der Erde gar nicht leben, insbesondere könnten wir ohne die Wiederkäuer gar nicht sesshaft an einem Ort der Erde sein.“